Panoramaweg durch Vitznau (2)
6354 Vitznau
Switzerland
Wegbeschreibung
Eins, zwei oder drei: Auf jeder Etappe des Panoramawegs durch Vitznau gibt es abwechslungsreiche Bauten und tolle Aussichten zu entdecken.
Etappen
Erste Etappe:
- Distanz: 2 km
- Dauer: 40 min
- Ausgangspunkt: Schiffstation Vitznau
Der Weg startet an der Schiffstation, geht den See entlang und dann rechts am Rigi-Depot vorbei in Richtung Gersau. Das erste markante Gebäude ist das zum See hin verglaste Rigi-Bahn-Depot. Es wurde vom Architekten Boyer Marus aus Luzern von 1983 bis 1991 erbaut. Vor einigen Jahren wurde auf dem Dach des Depots Wohnungen und Villen errichtet.
Am Ende der Seestrasse biegt man rechts ab und erblickt das nächste stattliche Gebäude, das Hotel Vitznauerhof. Das Grundstück diente früher als Werft, wo die Raddampfer Germania und Italia 1870 gebaut und zu Wasser gelassen wurden. 1896 kaufte die Hoteliersfamilie Franz Michel das Grundstück und baute nach den Plänen des Mannheimer Architekten F. Kühn das Hotel Vitznauerhof im Jugendstil bzw. Schweizerhausstil. Die Fassade zeugt heute noch davon. Im Mai 1901 wurde der Vitznauerhof eröffnet.
Weiter geht es Richtung Gersau zum Dorfteil Altdorf, an Neubauten und auch am seeseitigen Villenquartier vorbei. Auf dem Grundstück der heutigen Villa Dossengrund, der ersten Villa hinter dem Vitznauerhof, stand früher ein Sägewerk am See. Die Besitzerfamilie hat einen interessanten Bezug zur Titanic:
1912 musste Max Stähelin-Maeglin geschäftlich nach New York, da die dortige Niederlassung der Schweizer Stickerei-Firma, Arnold B. Heine & Co. in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckte. Die Reise trat er an Bord der Titanic an. Er bewohnte Kabine B-50 und überlebte das Unglück auf dem Rettungsboot Nummer 3. Am 7. Mai 1912 kehrte er an Bord der Deutschland nach Europa zurück.
Wir folgen der Strasse entlang weiter bis zum Schutzdamm am Dorfausgang. Rechts geht es hinauf zum Aussichtspunkt auf den Damm mit überwältigender Aussicht über den Vierwaldstättersee. Links unten kann man das Alte Strandbad von Vitznau sehen.
Zurück auf dem Weg, überqueren wir die Seestrasse und wandern auf dem Schutzdamm, der 1986 nach einem Felssturz errichtet wurde bis hinauf zum Punkt 550 – Rüti. Auf der Forststrasse angekommen, geht‘s links hinunter Richtung Dorf. Bei der Brücke gibt es eine Kletterwand, die vor allem bei Kindern sehr beliebt ist. Gleich daneben befindet sich ein gemütlicher Grillplatz mit Feuerstelle, Holzvorrat und Bänken.
Weiter geht es nach der Brücke links hinunter, vorbei an den Stationen der Seilbahnen Wissifluh und Hinterbergen bis zum Sportplatz. Von hier aus kann man direkt ins Dorf zur Bus- und Schiffstation zurückgehen oder den gemütlichen Spaziergang auf der zweiten Etappe fortsetzen.
Zweite Etappe:
- Distanz: 0,6 km
- Dauer: 15 min
Beim Sportplatz rechts abbiegen und dem Spazierweg zum Mühlebach folgen. Der Bach führt direkt zu einem Wasserfall. Beim Betrachten des Wasserfalls entdeckt man Öffnungen im Felsen – ehemalige Geschützöffnungen der Festung Mühlefluh, welche im Zweiten Weltkrieg errichtet wurde.
Der Weg führt weiter hinauf zum Plattenbänkli. Von hier aus geniessen die Wanderer unter alten und neu gepflanzten Kastanienbäumen einen einmaligen Blick auf den Vierwaldstättersee und die Berge.
Beim Weitergehen werden die Gleise der Rigi-Bahn überquert. Auf der Strasse angekommen, geht man entweder rechts über die Brücke des Plattenbachs zur dritten Etappe, oder biegt links in Richtung Dorf und Schiffstation ab.
Dritte Etappe:
- Distanz: 4 km
- Dauer: 70 min
Nach der Brücke über den Plattenbach geht es hinauf zur Wylenstrasse. Auf der Strasse verläuft der Weg stetig leicht bergauf, bis zum Bauernhof Tal. Rechts vom Hof biegt man links ab. In diesem Gebiet tauchen zwei lustige Flurnamen auf: Räckholderwilen und Speuzibach. Der mit Moos bewachsene Speuzibach begleitet Wanderer plätschernd auf dem Weg durch den Wald hinunter zum See.
An der Seestrasse angekommen, befindet man sich am Lauisegg. Der Holzschuppen neben dem Bach war früher eine Seilbahn-Station einer Pension in der Wilen.
Der Weg führt weiter dem See entlang in Richtung Vitznau. Auf der linken Strassenseite gegenüber des Park Hotels steht das Haus Grabacher, das von der kantonalen Denkmalpflege als besonders schutzwürdiges Kulturdenkmal mit erheblichem künstlerischem, historischem, heimatkundlichem und wissenschaftlichem Wert eingestuft wird. Es ist eines der ältesten Wohnhäuser des Kantons Luzern und blickt auf eine rund 550-jährige Geschichte zurück.
Mehrere Analysen datieren das gut erhaltene Wohnaus auf die Jahre 1469/70. Im Kern hat es nur wenige bauliche Veränderungen erfahren. Die Fassaden wurden allerdings mehrheitlich neu eingekleidet. Einzig die unverkleidete Westfassade zeigt aussen die Konstruktionsweise des dicht gefügten Blockbaues. Im Inneren ist der Kachelofen in der grossen Stube vom Weggiser Hafner Josef Sutter aus dem Jahr 1780 eine eindrucksvolle Besonderheit.
Entlang des Sees, vorbei am imposanten Park Hotel, an schönen Villen und dem Bootshafen, geht es nun zurück Richtung Dorfzentrum.